Als Fluchtgrund spielt Religion eine zunehmend wichtige Rolle. Menschen fliehen einerseits vor religiös motivierten Kriegen, andererseits aus religiösen Gründen. Sie fliehen als Mitglieder einer religiös verfolgten Minderheit oder als Ungläubige, Atheist*innen oder Religionskritiker*innen. In den Asylverfahren ist es oft nicht einfach, religiöse Verfolgung nachzuweisen.
Am eindeutigsten ist religiöse Verfolgung, wenn die Herkunftsländer keine Trennung von Religion und Staat kennen oder es eine Staatsreligion gibt. Besonders kompliziert wird es, wenn religiöse Verfolgung von nichtstaalichen Akteuren ausgeht, z.B. von Religionsgruppen – sowohl gegen Anders- als auch gegen Ungläubige. Bei Verstößen gegen Glaubensgrundsätze (Untreue/Homosexualität) kann es außerdem sowohl zu staatlicher, als auch zur Verfolgung durch die eigene Familie oder die eigene Gemeinschaft kommen. Zudem werden religiöse Fluchtgründe in Deutschland nur anerkannt, wenn das „religiöse Existenzminimum“ im Herkunftsland gefährdet ist, das heißt, auch der private Bereich des Glaubens verfolgt wird. Wenn die Bedrohung und Verfolgung durch nichtstaatliche Akteure erfolgt, ist außerdem zu überprüfen, ob der Herkunftsstaat in der Lage ist, Verfolgte zu schützen. Auch das ist oft nicht einfach zu beurteilen, zumal zusätzlich politische Auseinandersetzungen oder unterschiedliche Rechtsgrundsätze zwischen den Staaten in die Entscheidung einbezogen werden müssen und eventuell sogar aus politischen Gründen besonders berücksichtigt werden.
Auch im Exil haben Menschen, die ihre Religion verlassen oder gegen deren Regeln und Traditionen verstoßen haben, oft noch Schwierigkeiten mit ihren Herkunftsgemeinschaften oder werden von diesen bedroht, während religiöse Flüchtlinge auch im Exil meistens Kontakte zu ihren religiösen Gemeinschaften haben und von dort oft Unterstützung und Hilfe erhalten.
Was ist die besondere Problematik bei dem Fluchtgrund Religion? Was ist zu tun, um religionsfreie, säkulare Flüchtlinge zu unterstützen?
Darüber wollen wir mit unserem Referenten Werner Hager, Politikwissenschaftler und Sprecher der Säkularen Grünen NRW, ins Gespräch kommen.
Die LAG Säkulare Grüne BaWü tagt am 11.3.18 von 11-16 Uhr im Grünen Büro Mannheim.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Um Anmeldung wird gebeten: https://doodle.com/poll/dfxknsuepmqn8g7w
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