Zeitenwende in Etappen

Stellungnahme zu den Ereignissen der letzten Woche,
Wahl in den USA/ Bruch der Regierungskoalition in Deutschland
– Was nun in Bruchsal? von Saskia Deller, Vorstandssprecherin Ortsverband

Die „Zeitenwende“ wurde im Februar 2022 angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine durch unseren Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufen. Bis heute sind wir zutiefst betroffen und besorgt über das viele vergossene Blut in der Ukraine, aber beispielsweise auch in und um Israel. Die Konflikte scheinen stecken zu bleiben.  Alle scheinen auf der Verlierer-Seite zu stehen.

Mit dem Wahlergebnis in den USA vom 6. November, dem Bruch der Regierungskoalition in Berlin am selben Tag und zwischenzeitlich einigen völlig neu sortieren Landesregierungen stellen wir fest, die Zeitenwende ist kein einmaliges Beben. Wir leben in einer Zeit tiefgreifenden Wandels. Lange gültige Selbstverständlichkeiten, Werte und Beziehungen werden in Frage gestellt, die Wirtschaft taumelt. Gleichzeitig vollziehen sich Umweltveränderungen, deren Auswirkungen sich zunehmend und oft ohne Vorwarnung zeigen. Denn, schon jetzt ist klar, das 1,5 Grad Ziel ist nicht mehr zu erreichen. Die Deutungshoheit über das, was wahr und wichtig ist, wird in Geschichten in den Tiefen des Internets von irgendwem kreiert. Statt Datengrundlagen ziehen wir „gefühlte Erkenntnisse“ zur Beurteilung heran. Wir haben also nicht einmal mehr eine gemeinsame Wahrnehmung der Dinge.

Statt DER Wende zuzuschauen wird immer klarer, dass wir gefragt sind, eine Veränderung in verschiedenen Schritten zu gestalten, eine aktive Rolle zu spielen. Im großen Maßstab kann das nur eine Stärkung Europas bedeuten. Hier braucht es ein neues WIR, eine neue Verteidigung, eine gemeinsame, starke und ökologische Wirtschaft.

Was können wir vor Ort, in unserer Stadt Bruchsal, tun?

  1. Es braucht demokratischen Zusammenhalt, Respekt und Kompromissfähigkeit zwischen Menschen mit unterschiedlicher Gesinnung ganz konkret in unserer Stadt.
  2. Wir wollen unseren lokalen Teil dazu beitragen, dem menschengemachten Klimawandel und Artensterben entgegenzuwirken. Fluten wie im August in Bruchsal, Heidelsheim und Helmsheim sollten unsere Energie umso mehr auf CO2-reduzierende Konzepte wie Geothermie, Windkraft, Solar, Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, Elektromobilität oder städtebauliche Maßnahmen, wie Begrünung und Entsiegelung, lenken. Auf dass unsere Umwelt lebenswert bleibt!
  3. Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit: wir Bruchsaler sind stark. Wir haben namhafte, wachsende Unternehmen und innovative Startups in unserer Mitte. Diese gilt es mit ökologischen Anreizen zu fördern. Dabei dürfen wir die Schwächeren in unserer Gesellschaft nicht aus dem Blick verlieren. Wichtige Schwerpunkte sind hier finanzielle Absicherung durch Integration in den Arbeitsmarkt genauso wie sicheres und bezahlbares Wohnen und sowie Angebote für ein soziales Miteinander in der Stadt.

Lasst uns im Gespräch bleiben, unsere Demokratie schützen und für Frieden und unsere Umwelt eintreten! Gestalte die Zeitenwende in unserer Stadt mit!

[Bild: Vorstand Ortsverband Bruchsal im Juni 24. Von Links nach rechts: Jürgen Kreisz, Bernd Heß, Saskia Deller, Helene Mostert, Christian Sartorius, Svenja Gensow]

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