Pressemitteilung vom 10. Januar 2022
Die Fraktion Grüne/Neue Köpfe begrüßt das Verständnis des Pfarrers der Kirchengemeinde
Bruchsal–Michaelsberg für die Bewahrung der Schöpfung am Michaelsberg durch eine
Einschränkung der Fassadenbeleuchtung für die Kapelle. „Die Strahlkraft des Michaelsberges
muss nicht durch Technik demonstriert werden“, betont die Fraktionsvorsitzende Ruth Birkle.
Ein Verzicht auf Beleuchtung nütze dem wertvollen Landschafts– und Naturschutzgebiet und
schone die Insekten– und Vogelwelt.
„Wir haben durchaus Verständnis für das Anliegen, das Untergrombacher Wahrzeichen in der
dunklen Jahreszeit weithin sichtbar zu machen“, ergänzt Birkle. Deshalb plädiere die Fraktion
Grüne/Neue Köpfe dafür, an einigen besonderen Feiertagen im Winterhalbjahr die
Beleuchtung bis 22 Uhr anzuschalten, entsprechend auch dem Naturschutzgesetz Baden–
Württemberg für öffentliche Gebäude. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass die
Stadtverwaltung sich dem entzieht durch den Verweis darauf, dass die Michaelsbergkapelle
kein öffentliches Gebäude, sondern Kirchenbesitz sei. Da die Bestrahlung von der Stadt
eingerichtet wird und unterhalten, wird die Kapelle wie ein öffentliches Gebäude behandelt,“
führt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hartmut Schönherr aus.
In Zeiten einer rasant steigenden permanenten Lichtverschmutzung könne aber die Stadt hier
gemeinsam mit der Kirche vorbildlich ein Zeichen gegen die Dauerbeleuchtung, insbesondere
im Außenbereich, setzen und damit die Natur schützen.
Negativ sieht die Fraktion auch den Einfluss der Beleuchtung auf die Besucherfrequenz bei
Nacht. Besucher würden durch die Beleuchtung der Kapelle zum nächtlichen Besuch
angelockt. Leider erfolge der Besuch in der Regel nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß, sondern
weithin leuchtend, lärmend und Abgase verbreitend per Auto, berichtet Hartmut Schönherr.
Die Fraktion Grüne/Neue Köpfe schlägt daher auch eine Einschränkung des
Fahrzeugverkehrs auf den Michaelsberg außerhalb der Öffnungszeiten des
Gastronomiebetriebes vor. „Dem Charakter des Naturschutzgebietes auf und am
Michaelsberg entspricht die Anreise mit dem Fahrrad ohnedies mehr,“ meint Schönherr, „dies
täte nicht nur der Natur gut, sondern auch den Menschen, die oben auf dem Berg Ruhe und
Besinnung suchen – und nicht den raschen Kick.“
Für die Fraktion Grüne/Neue Köpfe ist der Michaelsberg ein beliebtes Erholungsziel und gleichzeitig
ein wertvolles Landschafts– und Naturschutzgebiet. Beides unter einen Hut zu bekommen, erfordert
aus unserer Sicht klare Regeln und Kompromissbereitschaft.
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