Gemeinderatssitzung am 22. Februar 2022 – Wie haben wir abgestimmt?

Bei TOP 2 – Zeozweifrei unterwegs – stimmten wir zu, den Carsharing-Betrieb bis Juni 2028 fortzusetzen und zwei zusätzliche Fahrzeuge anzuschaffen.

 

Dazu Dr. Hartmut Schönherr: „Eine Erfolgsgeschichte ist ZEO noch nicht, die durchschnittlichen Kilometerleistungen  pro Tag zwischen 8 in Büchenau und etwas über 30 bei Kernstadtstandorten sind noch nicht berauschend. Aber das Projekt hat ja weitere Dimensionen, neben der Bedeutung, ein umwelt- und menschenfreundliches Leihauto zur Verfügung zu stellen. Es bietet den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Elektromobilität im Diensteinsatz. Und es erlaubt Bürgerinnen und Bürgern, vor dem Kauf eines eigenen Elektroautos mal im Alltag niederschwellig auszutesten, was Elektroautos leisten können. Und vielleicht merken manche dabei auch, dass sie gar kein eigenes Auto mehr benötigen.

 

Es freut uns besonders, dass mit der geplanten Anschaffung des Nissan 7-Sitzers auch ein multifunktionales Fahrzeug für viele Personen, aber auch nach Ausbau der Sitze für viel Zuladung, etwa für einen Umzug,  in unser Programm kommt.

 

Zu denken ist künftig auch an die Ausstattung mit Anhängerkupplungen bei kleineren Modellen, was den potentiellen Nutzerkreis erweitern würde. Ein Anhänger ist schnell mal beim Nachbarn geliehen oder beim Baumarkt. Um die müssen wir uns nicht kümmern.“

 

Bei TOP 4 – Bahnhofsareal – haben wir dem Entwurf des Bebauungsplans zwar zugestimmt, fordern aber einen Alternativentwurf für den Radverkehr, was das Stadtplanungsamt für die nächste Gemeinderatssitzung zugesagt hat.

 

Dazu Ruth Birkle: „Wir begrüßen die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und den Bau eines zentralen Omnibusbahnhofs. Damit wird der Stadtbus endlich an
der richtigen Stelle in das überregionale Bus- und Bahnsystem integriert.
Schlecht integriert in den neuen Bahnhofsbereich wird im Moment allerdings weiterhin der Rad- und damit auch der Fußverkehr. Vor dem Bahnhof wird über den „Kiss and Ride“- Parkplatz nur ein gemeinsamer Rad- und Fußstreifen angelegt, der auch in beide Richtungen befahren werden soll. Dieser Streifen löst sich auf dem neuen Bahnhofsvorplatz im Mischverkehr mit den Fußgänger/innen auf. Außerdem ist im restlichen Bereich der Prinz-Wilhelm -Straße weiterhin nur ein Radweg in beide
Richtungen geplant, der im Bereich des neuen Busbahnhofs wegen
seiner Zulassung für beide Richtungen besonders Rad- und
Busunfreundlich ist. So macht das Radfahren keinen Spaß: Für eine Erhöhung des Radverkehrs, wie die Stadt sie anstrebt, muss der Radverkehr mehr Raum bekommen. Tatsächlich fehlt ein echtes Radangebot nicht nur im Bahnhofsbereich, sondern auf der ganzen Länge der Prinz-Wilhelm-Straße.

 

Das zu ändern, ist ohne große Probleme auch mit der jetzigen Planung möglich. Der einseitige Geisterfahrerradweg kann im Bahnhofsbereich straßenparallel lückenlos
geschlossen werden und mit einem durchgehenden Radweg auf der
Seite der Viktoriaanlage, vom Cineplex bis zur Justus-Knecht Straße, vorbildlich zu einem echten Radangebot ausgebaut werden. Das kommt auch dem Fußverkehr zugute. Der im Moment auf der Seite des Viktoriaparks ruhende PKW-Verkehr findet im neuen Parkhaus am Bahnhof und im REWE-Parkhaus ausreichend Platz. Zusätzlich kann darüber nachgedacht werden, vor dem Bahnhof Schrittgeschwindigkeit anzuordnen, was das Überqueren für den Fußverkehr noch bequemer macht. Mit beidseitigen Radwegen, Temporeduzierung und zentralem
Omnibusbahnhof kann die neue Mobilitätsdrehscheibe von Bruchsal gelingen. Ohne angemessene Berücksichtigung des Radverkehrs wird auch die Abwicklung des Busverkehrs und die Lenkung des Fußverkehrs nicht wirklich befriedigend möglich sein.

 

Wir hoffen, dass die  Neugestaltung des Bahnhofplatzes mit einem Konzept, dass Fuß-, Rad-, Auto- und Busverkehr wirklich gleichberechtigt zusammen denkt, zügig
vorangeht. Die Zahl der geplanten Radabstellanlagen scheint für den heutigen Radverkehr großzügig ausgelegt. Sollte die Mobilität jedoch weiterhin in Richtung Fahrrad fortschreiten, kann das neue Bahnhofsparkaus auch zum Fahrradparkhaus ausgebaut werden.“

 

TOP 5 – Erweiterung Kindergarten St. Batholomäus in Büchenau: Wir stimmen der Entwurfsplanung zu.

Dazu Ruth Birkle: „Wir begrüßen die zweigeschossige Planung des Kindergartens. Allerdings haben wir uns gewundert, warum die teurere Planung auf Abstand zum Altbau gewählt wurde. Hier wird leider auch Raum verschwendet. Den hohen energetischen Standard, der auch hier gewählt wurde, begrüßen wir. Wir erwarten, dass die Ausführung jetzt ohne weitere Einmischung und Änderungen durchgeführt wird und hoffen sehr, dass die Kosten eingehalten werden. Andernfalls bitten wir um rechtzeitige Information.“

 

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